29 Juli 2005

“Fuck This!”

corganMit diesen Worten verließ Billy Corgan die Bühne im australischen Melbourne und beendete somit vorzeitig sein Solo-Konzert. Fans hatten mehrfach nach alten Smashing Pumpkins-Songs verlangt. Bereits vorher beschwerte er sich mit den Worten: “Kann ich über mein Leben bitte selbst entscheiden?”
Anhand der Soloplatte “The Future Embrace” von Corgan kann ich den Wusch einiger Zuschauer nach alten Songs schon nachvollziehen, finde aber lautstarke Forderungen nach Stücken von Ex-Bands trotzdem unfair gegenüber dem Künstler. Und wer weiß, was Corgan als Zugabe geplant hatte?

via: Laut.de

25 Juli 2005

Hurra - "Yps" ist endlich wieder da!

In den 70ern und 80ern war es bei Kindern und Jugendlichen Kult!
Der Verlag Egmont Ehapa („Micky Maus Magazin“) wird die Zeitschrift „Yps“ wiederbeleben. Am 18. August kommt das Heft zum Preis von 2,99 Euro zurück an den Kiosk. Wie der Branchendienst „Kontakter“ berichtet, soll die Neuauflage neben jungen Lesern nun auch Erwachsene ansprechen.

Schaffen will dies der Verlag dem Bericht zufolge mit Themen und Comics für junge Leser und einer Portion Nostalgie für die Älteren, zwischenzeitlich erwachsen gewordenen Fans. Auch das so genannte "Gimmick", Markenzeichen des Hefts, wird wieder ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts sein.

Redaktionell betreut wird das neue „Yps“ von Johannes Kanty. Yps erscheint vorerst als einmaliges Special in einer Auflage von 150.000 Exemplaren. Findet das Heft jedoch genügend Käufer, soll es wieder regelmäßig erscheinen.

Das Comic-Heft „Yps“ war seit 1975 bei Gruner + Jahr erschienen. 1999 verkaufte der Zeitschriftenverlag den Titel an Egmont Ehapa. Dort wurde im Oktober 2000 zum 25-jährigen Jubiläum das Heft auf Eis gelegt. Das Konzept der Zeitschrift basiert auf dem französischen Heft „Pif Gadget“, aus dem auch zahlreiche Gimmicks und Comics übernommen werden.

19 Juli 2005

Nada Surf - mp3 vom neuen Album.

Die neue Platte von Nada Surf wird The weight is a gift heissen und am 13 September erscheinen. Ihr Label Barsuk Records verschenkt auf seiner Webseite schonmal den Song Do it again als kostenloses mp3.

14 Juli 2005

Downstairs/ fotografiert in München

downstairs

13 Juli 2005

Beethoven Experience: BBC in der Kritik

Die BBC hat ihr Experiment beendet und ist vom Erfolg überrascht. Beinahe 1 Million Downloads verzeichnet der Sender für seine Aufnahmen der insgesamt 9 Beethoven Symphonien. Diese wurden live eingespielt und dann einen Tag später für jeweils eine Woche zum kostenfreien Download in MP3-Form angeboten.
Die Nutzer schienen also Gefallen an den kostenlosen Werken zu haben, nicht so aber die Klassik-Labels. So äußerte sich z.B. Anthony Anderson als Managing Director von Naxos UK gegnüber dem Independant sehr kritisch. Er fragt sich, ob ein öffentlich rechtlicher Sender so etwas tun dürfe.
Wir bringen die hohen Kosten für Aufnahmen mit großen Orchestern auf und zahlen zudem alle anfallenden Sozialabgaben, was wir natürlich auf unsere Kunden umlegen müssen. Das ist ein entscheidender Wettbewerbsnachteil, wenn die BBC ihre Aufnahmen weiterhin umsonst anbieten kann.Wirklich eine schwierige Frage. Auf der einen Seite Machtmißbrauch, auf der anderen Seite Kulturauftrag. Schwierig zu beurteilen. Ich denke nochmal drüber nach.

via: musikwoche

08 Juli 2005

Ein komplettes Buch über einen einzigen Song?

Der Musikautor Greil Marcus hat das Wunder fertig gebracht, auf 300 Seiten über Bob Dylans "Like a Rolling Stone" nachzudenken - ohne zu langweilen.

Nicht er, sondern ein Geist habe "Like A Rolling Stone" geschrieben, meinte Bob Dylan mal über das inzwischen 40 Jahre alte Lied: "Er gibt dir den Song und dann verschwindet er." Viele sind dem "Geist" für immer dankbar, weil sie diesen Dylan-Klassiker für das Genialste und Unvergänglichste halten, was die Rockmusik hervorgebracht hat. Greil Marcus, Autor mehrerer klassischer, mitunter aber auch etwas sperriger Bücher über den Rock und seine Wurzeln, gehört zu ihnen. In "Bob Dylans Like A Rolling Stone - Die Biographie eines Songs" versucht er herauszufinden, warum das Lied auch beim tausendsten Anhören durch Mark und Bein geht. Richtig kapieren lassen sich weder die vier Strophen noch die Frage im Refrain: "Wie findest du das, so hilflos zu sein. Keiner bringt dich heim. So anonym zu sein wie ein rollender Stein?" (Übersetzung Carl Weissner).

Marcus glaubt, dass Dylan mit dem Lied das Versprechen einer neuen Zeit genau auf den Punkt gebracht hat, die dann doch nicht gekommen ist. Seine knapp 300 Seiten über ein einziges Lied von sechseinhalb Minuten sind fast immer spannend, manchmal traurig und nie devot ausgefallen. Er hört genau hin, hat viele Geschichten über die Entstehung gesammelt, sieht sich das musikalische und politische Umfeld an und verfolgt den Weg von "Like A Rolling Stone" bis zu den heute vom 64-jährigen Dylan mehr gekrächzten als gesungenen Versionen auf der "Neverending Tour". Wer nicht unbedingt eingefleischter Dylan-Fan ist, kann hier das Buch als Gebrauchsanleitung dafür studieren, wie sich aus der Vertiefung in einen Song Gewinn ziehen lässt.

Greil Marcus: "Bob Dylans Like A Rolling Stone - Die Biographie eines Songs"
Kiepenheuer & Witsch, Köln,
304 Seiten, 9,90 Euro

07 Juli 2005

Musik aus Estland (MP3)

Ich war noch nie in Estland und weiss auch sonst nicht viel über dieses kleine Land. Meine Sicht auf den ehemaligen UDSSR-Staat im Norden Europas ist fast ausschliesslich geprägt durch Musik des feinen Labels Kohvi aus Tallin.

Von dort erreichen mich nämlich schon seit ein paar Jahren musikalische Kleinode in Plastik oder Vinyl gepresst. Und die bringen mich immer wieder zu der Annahme, dass Estland ein schöner Fleck Erde ist. Die Luft ist dort zwar oft frisch, aber rein. Das Wasser ist klar, die Wiesen saftig grün. Und die Menschen sind freundlich, ehrlich und unverdorben…

Mit Schuld an meinem verklärten Bild von Estland ist Taavi Laatsit, der u.a. unter dem Pseudonym “Galaktlan” veröffentlicht und eine feste Größe in der elektronischen Musikszene Estlands ist. Hier ein Track aus seinem aktuellen Album:

» Laanetaguse (aus dem Album “Constance”)